Die Margarethenhöhe ist weit mehr als ein idyllisches Viertel mit charmanten Gärten und historischen Fassaden – sie ist ein Ausdruck sozialer Verantwortung und visionären Unternehmertums. Gemeinsam mit den mitfrauen des Netzwerks Schöne Aussichten begaben wir uns auf einen geführten Rundgang durch dieses einzigartige Wohnviertel in Essen – ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart auf inspirierende Weise verbindet.

Die Margarethenhöhe wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Margarethe Krupp ins Leben gerufen. Ihre Idee: Wohnraum schaffen für Menschen mit geringem Einkommen – bezahlbar, lebenswert, in einem durchdachten sozialen Umfeld. Eine Denkweise, die in Zeiten von Wohnraummangel und Gentrifizierung aktueller ist denn je. Während sich Unternehmertum heute häufig stärker auf Rendite, Skalierung und Effizienz fokussiert, erinnert uns die Margarethenhöhe daran, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliches Engagement sich nicht ausschließen müssen.

Der Rundgang führte uns durch liebevoll erhaltene Straßen und über grüne Plätze – vorbei an detailreich gestalteten Fassaden, die nicht nur architektonisch begeisterten, sondern auch Geschichten aus dem Alltag der damaligen Bewohner*innen erzählten. Ein Highlight war der Besuch der originalgetreu eingerichteten Musterwohnung, die einen faszinierenden Einblick in das Wohnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab. Dort entwickelten sich viele Gespräche – über das Frauenbild jener Zeit, die soziale Rolle der Wohnsituation und Parallelen zur heutigen Wohnpolitik.

Der anschließende Austausch im Restaurant war wie immer lebendig und wertvoll. In entspannter Atmosphäre wurde diskutiert, nachgedacht, gelacht – und neue Perspektiven gewonnen. Denn genau darum geht es bei Schöne Aussichten: Netzwerken mit Substanz, das über den Tellerrand hinausblickt.

Ein herzlicher Dank an alle Teilnehmerinnen – für die Offenheit, die Fragen und die Ideen. Und an Margarethe Krupp – für eine Vision, die bis heute nachwirkt.

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